Mit Mathematik spielend zum Millionär werden, das klingt nach einer wirklich guten Idee. Nicht nur vom Casino ohne Einzahlung einen Bonus erhalten, sondern auch den Spielvorhang beeinflussen. Beim Blackjack versuchen Glücksspieler immer wieder – à la Rain Man – die Karten mitzuzählen, um zu wissen, welche von ihnen noch nicht ausgeteilt sind. Kommen die Casinos dahinter, erteilen sie den Spielern Hausverbot.

Da stellt sich doch die Frage, ob Mathematik auch bei anderen Glücksspielen in den Spielotheken funktioniert. Lässt sich das Ergebnis beim Glücksspiel wirklich mit Mathematik beeinflussen oder ist tatsächlich alles reiner Zufall?

Wie kann Mathematik die Gewinnchancen erhöhen?

Glücksspiel hat sehr viel mit Wahrscheinlichkeiten zu tun und sie lassen sich berechnen. Bei verschiedenen Spielen gibt es die Möglichkeit selbst zu wählen, wie hoch das Risiko, sprich die Gewinnchancen, sein sollen.

Bei Keno beispielsweise können die Spieler wählen, ob sie lieber eine Zahl bei einer Ziehung von 10 aus 80 vorhersagen oder alle 10. Die Wahrscheinlichkeit, alle 10 richtig zu erraten, ist viel kleiner als eine richtig zu erraten.

Wenn Zocker auf Spiele mit höheren Gewinnchancen setzen, erhöhen sie damit die Wahrscheinlichkeit, tatsächlich einen Gewinn einzuheimsen. Dabei ist allerdings zu bedenken, dass die Höhe des Gewinns nicht zwingend steigen muss. Eher ist das Gegenteil der Fall, denn die Spielotheken haben alles gut durchdacht und genau berechnet. Mit dem Hausbonus oder Hausvorteil sichern sie sich ihre Gewinne ab.

Was bedeutet der Hausvorteil?

Der Hausvorteil oder Bank Edge im Casino ist von Spiel zu Spiel verschieden. Er gibt Auskunft darüber, wie hoch der Vorteil ist, den die Spielbank gegenüber den Glücksspielern hat.

Spiele, die der Spieler mit seinen eigenen Fähigkeiten beeinflussen kann, haben sehr oft einen geringen Hausvorteil. Beim Poker beträgt er meist ein Prozent. Andere Glücksspiele, wie Slot Machines oder Roulette, haben häufig einen Hausvorteil von zehn Prozent. Dabei gilt: Bei Zockern, die länger spielen, sinkt die Gewinnwahrscheinlichkeit immer weiter.

Wenn ein Glücksspieler beispielsweise 10 Euro setzt, um damit 100 Euro zu gewinnen, beträgt sein tatsächlicher Gewinn 90 Euro, weil er die 10 Euro Einsatz abziehen muss. Wenn er verliert, hat das Casino 10 Euro eingenommen und erhält den Gewinn von 100 Euro, also insgesamt 110 Euro. Für die Zocker gibt es nur 90 Prozent des potentiellen Gewinns, während die Spielbank 100 Prozent erhält.

Die RTP oder was zum Spieler zurückkommt

Das Gegenteil vom Hausvorteil ist die RTP, der Return-to-Player, also das, was zum Spieler zurückkommt. Die RTP heißt auf Deutsch Auszahlungsquote.

Liegt der Hausvorteil bei einem Prozent, beträgt die Auszahlungsquote 99 Prozent. Mithilfe dieser Zahl können Zocker besser abschätzen, was sie an Gewinnen zu erwarten haben. Liegt die Auszahlungsquote bei 90 Prozent, können die Spieler erwarten, dass sie 90 Prozent ihrer Einsätze zurückerhalten.

Bei höherem Hausvorteil liegen die Gewinne in der Regel höher. Beim Spielen ist es also sinnvoll, mit entsprechenden Strategien und Berechnungen zu arbeiten, die die eigenen Gewinnchancen erhöhen und den Hausvorteil schmälern. Das lässt sich mit der Wahrscheinlichkeitsrechnung aus der Mathematik bewerkstelligen.

Einfache Beispiele für Wahrscheinlichkeiten sind Münzwurf oder Würfel. Bei einem einzigen Münzwurf kann entweder Kopf oder Zahl kommen. Die Wahrscheinlichkeit für den Eintritt eines Ereignisses beträgt demnach 50 Prozent.

Bei einem Würfel gibt es sechs verschiedene Ereignisse, die bei einem einzigen Wurf auftreten können. Das bedeutet, die Wahrscheinlichkeit liegt mit 16,7 Prozent deutlich niedriger als bei der Münze. Anhand dieser Zahlen lassen sich die Gewinnchancen besser abschätzen. Mit einem Münzwurf stehen die Chancen auf einen Gewinn viel besser.

Der Zufall spielt immer mit

Die Wahrscheinlichkeitsrechnung ist nicht 100 Prozent sicher, weil immer der Zufall mitspielt. Die Wahrscheinlichkeit, eine Sechs zu würfeln, beträgt 16,7 Prozent, bei jedem Wurf aufs Neue. Es gibt keine Garantie, dass beim sechsten Wurf die Sechs kommen muss. Aber es ist natürlich nicht ausgeschlossen. Die Berechnungen helfen dabei, besser einzuschätzen, wie wahrscheinlich ein Ereignis ist.

Andere Strategien sind ebenfalls möglich

Neben der Wahrscheinlichkeitsrechnung gibt es noch weitere Strategien. Das Kartenzählen ist beispielsweise eine Mischung aus Wahrscheinlichkeitsrechnung und Gedächtnisleistung. Die Wenigsten sind dazu in der Lage, sich bei jedem Spiel alle Karten exakt zu merken, zudem sind auch nicht immer alle Karten sichtbar. Wer auf die gesammelten Fakten die Wahrscheinlichkeitsrechnung anwendet, kann auf jeden Fall seine Chancen genauer ausrechnen.

Fazit

Es gibt viele verschiedene Methoden, mithilfe der Mathematik, die Gewinnchancen zu berechnen. Dazu gibt es nicht nur Theorien, sondern auch Bücher, wie beispielsweise „Die Mathematik des Glücksspiels“ von Dr. Edward O’Thorp. Es beschreibt, wie sich Mathematik auf verschiedene Casinospiele praktisch anwenden lässt.

Erfahrene Spieler haben sich mit der Zeit Kenntnisse und Fähigkeiten angeeignet und auch erfolgreich angewandt, um ihre Gewinnchancen zu erhöhen. Letztendlich ist beim Glücksspiel doch nicht alles dem Zufall überlassen. Der mathematische Hintergrund ist bewiesen.

Mathematiker haben sogar Berechnungen angestellt, welche Spielzüge sich am besten eignen, um den Hausvorteil zu reduzieren. Dabei spielt die Anzahl der Mitspieler genauso eine Rolle, wie die offen oder verdeckt liegenden Karten oder die Größe des Kartendecks.

Weitere Infos zur Auszahlungsquote findet man hier.

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