Das Marktumfeld für Kredite hat sich in den letzten 18 Monaten erheblich verändert. Waren günstige Kredite vorher relativ einfach zu finden, hat die EZB-Politik mittlerweile dafür gesorgt, dass das Zinsniveau durch die Leitzins-Erhöhungen insgesamt deutlich angestiegen ist. Aus diesem Grund wird es heute immer wichtiger, bei einem Darlehen genau hinzuschauen und den Markt zu sondieren. Doch wie funktioniert das genau? Welche Vorteile bringt ein Kreditvergleich und was können Kreditnehmer noch tun, um einen günstigen Kredit zu erhalten.

Kreditvergleich: Der Garant für niedrige Zinsen?

Eigentlich ist es ganz einfach: Die gewünschte Kreditsumme und die Laufzeit eingeben sowie den Verwendungszweck bestimmen – und schon geht die Suche nach günstigen Angeboten los. Ein Kreditvergleich bietet eine komfortable Möglichkeit, den Markt nach günstigen Angeboten zu durchforsten, ohne dafür selbst viel Zeit aufwenden zu müssen. Grundsätzlich stimmt dies auch, wenn potenzielle Kreditnehmer bei der Nutzung einige Dinge beachten:

Die richtigen Zinssätze vergleichen

Oft ordnen Kreditvergleiche die verschiedenen Angebote anhand der angezeigten effektiven Jahreszinssätze. Das ist zunächst gut, weil damit auch alle wichtigen Nebenkosten enthalten sind. Trotzdem gibt es einen Haken: Die Banken vergeben ihre Kredite bonitätsabhängig. Das bedeutet: Je besser die Bonität eines Kreditnehmers, desto günstiger das Darlehen. Die angezeigten Zinssätze sind oft diejenigen, die Kunden mit der bestmöglichen Bonität erhalten.

Aus diesem Grund sollten Nutzer von Kreditvergleichen sich immer die repräsentativen Beispiele anschauen.  In §17 Abs. 4 der Preisangabenverordnung (PangV) wird festgelegt, dass ein solches Beispiel immer mit einem Zinssatz angegeben werden muss, der für zwei Drittel aller potenziellen Kreditnehmer möglich ist. Somit lässt sich dieser „Zwei-Drittel-Zins“ als eine Art Durchschnittszinssatz interpretieren, den Kreditnehmer bei einer herkömmlichen Bonität erhalten.

Den passenden Verwendungszweck wählen

Wer günstige Kredite online vergleichen und anfragen möchte, sollte dabei immer den passenden Verwendungszweck angeben. Dies ist zwar auf den ersten Blick nicht nötig, weil viele Darlehen ohne festen Verwendungszweck vergeben werden.

Trotzdem lohnt sich das Ganze, weil nicht jeder Kreditgrund die gleiche Bedeutung hat. Bei reinen Konsumfinanzierungen für den Urlaub oder für Unterhaltungselektronik spielt der Verwendungszweck kaum eine Rolle.

Anders sieht es jedoch bei diesen Beispielen aus:

1. Umschuldung

Mit einer Umschuldung erhöht sich die Gesamtschuld im Normalfall nicht. Somit wird das Ausfallrisiko durch die Kreditaufnahme nicht größer. Einige Banken honorieren dies mit einem niedrigeren Zinssatz im Vergleich zu normalen Konsumfinanzierungen.

2. Autokauf

Bei einem Kfz handelt es sich um sehr langlebiges Wirtschaftsgut, welches einen Wert in sich darstellt. Somit kann es auch eigenständig als Sicherheit dienen. Wer also in einem Kreditvergleich den Verwendungszweck „Fahrzeugfinanzierung“ angibt, erhält spezielle Kredite mit einer Besicherung per Sicherungsübereignung und muss somit spürbar geringere Zinsen bezahlen.

Das gleiche Prinzip gilt auch bei Immobilienfinanzierungen. Auch hier dient die Immobilie selbst als Sicherheit gegen den Kreditausfall. Der einzige Unterschied: Die Besicherung wird notariell beglaubigt und die Grundschuld als Sicherheit im Grundbuch der Immobilie eingetragen.

Was können Kreditnehmer sonst noch für günstige Zinsen tun?

Der Anbietervergleich ist die Basis für einen günstigen Kredit. Trotzdem gibt es noch weitere Möglichkeiten, die Zinsen für einen Kredit zu drücken:

1. Zweiter Kreditnehmer

Wer seine Bonität verbessert, erhält günstigere Zinsen. Aus diesem Grund nutzen viele Kreditkunden die Möglichkeit, einen zweiten Kreditnehmer mit ins Boot zu holen. Sofern dieser über ein Einkommen oberhalb der Pfändungsfreigrenze verfügt und eine ausreichende Kreditwürdigkeit besitzt, verbessert das die Gesamtbonität. In diesem Fall stufen die Banken den Kredit besser ein und senken ihr Zinsangebot.

In den meisten Fällen springt der Lebenspartner oder Ehepartner als zweiter Kreditnehmer ein. Viele Banken legen dies sogar als Bedingung fest. Wer eine andere Person mit einbeziehen möchte, kann den Weg der Bürgschaft gehen.

2. Eigene Bonität überprüfen

Negative Einträge in Bonitätsauskünften von entsprechenden Auskunfteien senken nicht nur die Kreditchancen, sondern können auch die Zinsen massiv erhöhen. Da jedoch negative Einträge auch durchaus mal irrtümlich dort erscheinen, kann eine Kontrolle sehr hilfreich sein. Zu diesem Zweck besteht die Möglichkeit, sich eine kostenfreie Datenauskunft zusenden zu lassen.

Günstige Kredite sind nicht unmöglich

Auch wenn der Kreditmarkt rauer geworden ist: Mit einer sorgfältigen Suche und der Nutzung von Kreditvergleichen lassen sich auch heute noch günstige Konditionen realisieren. Diese bewegen sich zwar auf einem höheren Niveau, bedeuten aber immer noch die Möglichkeit, ein Darlehen finanzierbar zu halten.

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